Unsere klinischen Therapieansätze bei Schwangerschaftserkrankungen
Behandlungsmöglichkeiten in der Geburtshilfe
Beim Auftreten einer sehr früh beginnenden Schwangerschaftsvergiftung, die durch Bluthochdruck und häufig auch einer verringerten Versorgung des Kindes über den Mutterkuchen charakterisiert ist, kommt es zur Freisetzung von schädlichen Moleküle in den Blutkreislauf. Nur durch die Geburt des Kindes und des Mutterkuchens wird die Ausschüttung dieser Faktoren verhindert und die Erkrankung therapiert. Eine frühzeitige Beendigung der Schwangerschaft aufgrund dieser Erkrankung resultiert allerdings zumeist in einer Frühgeburt mit all den Konsequenzen.
Wir führen in Zusammenarbeit mit der Nephrologie einen alternativen Ansatz durch, und zwar ein bekanntes Verfahren ähnlich einer Dialyse. Durch einen Plasmaaustausch entfernen wir diese schädlichen Faktoren aus dem Blut der Mutter. Durch das Entfernen dieser Moleküle wird meistens eine Frühgeburt hinausgezögert, was für das Kind lebensrettend sein kann. Die Dialyse wird bereits seit längerem gefahrlos auch bei Schwangeren eingesetzt und stellt ein bewährtes Verfahren in der Medizin dar.
Literatur:
Iannaccone, A., Tyczynski, B., Gellhaus, A., Birdir C., Enekwe, A., Kimmig, R., Köninger, A.,
Plasmaaustausch bei schweren Gestosen: monozentrische Erfahrung über zwei Jahre. Geburtshilfe und Frauenheilkunde, 2017. 77: p. 379-395.