Plastische Chirurgie

Die Brust der Frau steht als Sinnbild für die Weiblichkeit. Doch nicht jede Frau kann sich mit dem Erscheinungsbild ihrer Brust identifizieren. Im Laufe der Jahre können viele Faktoren, wie zum Beispiel Schwangerschaft, Stillzeit, Alter, Größe und Gewicht der Brust, das Bindegewebe, die Elastizität der Haut, genetische Dispositionen und der Lebensstil einen Einfluss auf die Form der Brust haben.

Aber auch angeborene Fehlbildungen im Sinne von Seitenungleichheiten beider Brüste oder angeborene Deformitäten können ursächlich für das Anliegen der Patientin zu einer Brustkorrektur sein.

Frauen mit einer großen Brust leiden häufig unter Wirbelsäulenbeschwerden, Schmerzen im Schulter-/Nackenbereich oder Hautveränderungen im unteren Brustbereich. In solchen Situationen ist eine Brustverkleinerung (Mammareduktionsplastik) indiziert.

Im Bereich der Haut kann es durch Elastizitätsverlust z. Bsp. durch Schwangerschaften oder Stillzeiten zu einer Streifenbildung der Haut gekommen sein. In diesen Fällen kann eine Bruststraffung (Mastopexie)eine wesentliche Verbesserung der Situation erzielen.

Für Frauen, die ihre Brust als zu klein empfinden und die eigene Silhouette nachhaltig verändern möchten, gibt es die Möglichkeit der operativen Brustvergößerung (Mammaaugmentation) und Formverbesserung durch Einlage eines Brustkissens (Implantat).

Der größte Teil der Frauen mit Brustkrebs kann heute brusterhaltend operiert werden, so können in unserer Klinik derzeit bereits mehr als 80% der Frauen brusterhaltend behandelt werden. Sollte jedoch eine komplette Brustabnahme notwendig sein, so bedeutet dies keinesfalls den Verlust der körperlichen Integrität, da die amputierte Brust rekonstruiert werden kann. Diese Wiederherstellung der Brust (Mammarekonstruktion) kann in der gleichen operativen Sitzung – oder auch zu einem späteren Zeitpunkt – durchgeführt werden.


Doch nicht nur im Bereich der Brust führen wir entsprechende operativ-plastische Korrekturen durch, auch im Bereich der kleinen Schamlippen kann bisweilen eine Korrektur erforderlich sein, sollten diese zu groß gewachsen sein, ist hier eine Schamlippenverkleinerung (Labienverkleinerung) sinnvoll.

Weitere Informationen zu den Behandlungsmöglichkeiten:

Mammareduktionsplastik

Frauen mit großer Brust leiden häufig unter diversen Krankheitsbildern. Die Kosmetik ist in den meisten Fällen nicht das Hauptproblem, sondern viele betroffene Frauen leiden unter orthopädischen Beschwerden im Wirbelsäulenbereich. Durch das Einschneiden der BH-Träger sind ebenfalls die Schultern und die Nackenpartie sehr belastet. 

Nicht selten kommt es zu immer wiederkehrenden Pilzinfektionen der Haut durch die großen aufeinanderliegenden Hautflächen. Ziel einer Brustverkleinerung ist es, der Frau unter ansprechenden kosmetischen Ergebnissen eine Erleichterung zu verschaffen. Dafür stehen mehrere operative Verfahren zur Verfügung. Im Rahmen dieser Operation wird der Drüsenkörper der Brust entsprechend der beabsichtigten Reduktion des Volumens verkleinert, die überschüssige Haut entfernt und gegebenenfalls eine Verkleinerung des Brustwarzenhofes durchgeführt. Hierbei wird der verbleibende Restdrüsenkörper entsprechend der Anatomie geformt, die Brust neu modelliert und gleichzeitig gestrafft. Je nach Beschwerdebild und Brustgröße werden diese Eingriffe nach entsprechender Anfrage eventuell von der Krankenkasse übernommen.

Bruststraffung (Mastopexie)

Wenn die Haut ihre Elastizität verloren hat, kann die Brust ihre früherer Form und Straffheit verändert haben, wesentlich tiefer getreten sein und durchhängen.
In dieser Situation ist es vielen Frauen ein Anliegen nach einer operativen Korrektur. Die Bruststraffung ist eine Operationsmethode, in der mit Hilfe von möglichst geringer Narbenbelastung die Brust wieder neu geformt und nach oben verlagert werden soll. Somit wird der obere Brustansatz aufgefüllt und das Dekolleté wieder voller. Hierzu gibt es unterschiedliche Schnittführungen, die individuell abhängig von Größe und Form der Brust gewählt werden. Für eine individuelle Beratung stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

Mammaaugmentationsplastik

Mit Hilfe der Brustvergrößerung soll dem Anliegen der Frau nach einer Verbesserung der Form und Größe ihrer Brust entsprochen werden, die zum Typ und Körperbild der Frau passt. Neben diesem primär ästhetischen Motiv für eine Brustvergrößerung gibt es eine Reihe von kosmetischen Indikationen. Hierzu zählen anlagebedingte Brustdeformationen, ungleich groß angelegte Brüste oder auch das vollständige Fehlen des Brustdrüsenkörpers mit jedoch regelrecht entwickelten Brustwarzenhöfen. Bei diesen angeborenen Fehlbildungen ist die Möglichkeit der Kostenübernahme durch die Krankenkasse gegeben. Dieser relativ kleine Eingriff hat eine große Wirkung. Mittels Einlage von Brustkissen (Implantaten) unter- oder oberhalb des Brustmuskels lassen
sich Form und Größe der Brust verändern. Neben den unterschiedlichen Lagen des Implantats gibt es mehrere Zugangswege; so können die Implantate über Brustfalten-, Warzenhof- und Achselhöhlen-Inzisionen positioniert werden. Wir verwenden hierzu, dem heutigen Standard entsprechend, oberflächentexturierte, mit hochkohäsivem Silikon gefüllte Implantate.

Wiederaufbau der Brust bei Brustkrebs

Der größte Teil der Frauen mit Brustkrebs kann heute brusterhaltend operiert werden, so können in unserer Klinik derzeit bereits mehr als 80% der Frauen brusterhaltend behandelt werden. Die Geschwulst selbst, die unmittelbare Umgebung und ein Teil der Lymphknoten aus der Achselhöhle werden dabei entfernt. Weitere Untersuchungen des Tumorgewebes zeigen, mit welcher Wahrscheinlichkeit ein Wiederauftreten der Erkrankung oder Metastasen entstehen könnten und ob eine systemische Therapie in Form einer Chemotherapie oder Hormontherapie notwendig ist. Im Falle einer brusterhaltenden Operation ist in jedem Fall eine nachfolgende Bestrahlung erforderlich, seltener auch nach einer Brustamputation.
 
Es hängt unter anderem von der Lokalisation und Größe des Tumors im Verhältnis zur Brustgröße ab, ob brusterhaltend operiert werden kann oder nicht. Zur Grundvoraussetzung gehört, dass sowohl die Geschwulst komplett entfernt werden kann, als auch nach der Operation ein gutes kosmetisches Ergebnis resultiert. Sollte jedoch eine komplette Brustabnahme notwendig sein, so bedeutet dies keinesfalls den Verlust der körperlichen Integrität, da die amputierte Brust rekonstruiert werden kann. Diese Wiederherstellung der Brust kann in der gleichen operativen Sitzung – oder auch zu einem späteren Zeitpunkt – durchgeführt werden. Die plastische Chirurgie hat in den letzten Jahren verschiedene Verfahren entwickelt, die eine Nachbildung der Brustform ermöglichen, ohne dass dies einen negativen Einfluss auf den Krankheitsverlauf für die Patientin hat. Die Rekonstruktion erfolgt entweder durch Einlage von Silikongelimplantaten oder kochsalzgefüllter größenanpassbarer Prothesen oder aber mit körpereigenem Muskel-Haut-Gewebe. Auch für die Wiederherstellung der Brustwarze und des Warzenhofes gibt es viele verschiedene Möglichkeiten, die in unserer Klinik etabliert sind.

Schamlippenverkleinerung

Die Funktion der Schamlippen liegt darin, die Scheide vor Fremdkörpern und Infektionen zu schützen. Man unterscheidet zwischen den kleinen und großen Schamlippen. Meist verdecken die äußeren, großen Schamlippen die kleineren, inneren Schamlippen. Manchmal ist das Größenverhältnis jedoch umgekehrt und die inneren Schamlippen sind durch überschüssiges Hautgewebe von außen deutlich sichtbar.


Die Patientinnen klagen häufig über physische Einschränkungen oder auch Schamgefühle. Sportarten wie Reiten oder Fahrradfahren und das Tragen von enger Kleidung können schmerzhaft sein und Entzündungen verursachen.

Durch eine keilförmige Excision bei der Labienverkleinerung werden die kleinen Schamlippen auf eine natürliche Größe verkleinert. Die Wundränder werden mit einem feinen, resorbierbaren - also sich auflösenden - Faden vernäht. Der Eingriff wird in der Regel in Vollnarkose durchgeführt, die Dauer dieser ambulanten Operation liegt bei 30-45 Minuten, ein stationärer Aufenthalt ist meist nicht notwendig.

Prof. Dr. med. Oliver Hoffmann

Steckbrief

Prof. Dr. med. Oliver Hoffmann

WERDEGANG

  • Studium an der Universität-Gesamthochschule Essen
  • seit 1998 tätig in der Frauenklinik des Universitätsklinikum Essen

MITGLIEDSCHAFTEN

  • Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe
  • Arbeitsgemeinschaft für wiederherstellende Operationsverfahren in der Gynäkologie
  • Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin
  • Niederrheinisch-westfälische Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe
  • Berufsverband der Frauenärzte
  • Breast Competence Club der European Academy of Senology

FORSCHUNGSSCHWERPUNKTE

  • Disseminierte und zirkulierende Tumorzellen beim Mamma-Ca insbesondere in der adjuvanten und neoadjuvanten Behandlungssituation
  • Einfluss von Bisphosphonaten auf die minimale Resterkrankung sowie im Hinblick auf das krankheitsfreie und Gesamtüberleben

AKTUELLE PUBLIKATIONEN

  • Hoffmann, O., Aktas, B., Goldnau, C., Heubner, M., Oberhoff, C., Kimmig, R., Kasimir-Bauer, S. (2011) Effect of ibandronate on disseminated tumor cells in the bone marrow of patients with primary breast cancer: a pilot study. Anticancer Res 31(10), 3623-3628.
  • Hoffmann, O., Schroer-Zuendorf, I.A., Kasimir-Bauer, S., Oberhoff, C., Kimmig, R., Heubner, M. (2015): Evaluation of the prognostic significance of disseminated tumor cells in the bone marrow of primary, non-metastatic breast cancer patients after a 7-year follow-up. Arch Gynecol Obstet 292(5), 1117-1125.
  • König, L., Kasimir-Bauer, S., Hoffmann, O., Bittner, A.K., Wagner, B., Manvailer, L.F., Schramm, S., Bankfalvi, A., Giebel, B., Kimmig, R., Horn, P.A., Rebmann, V. (2016) The prognostic impact of soluble and vesicular HLA-G and its relationship to circulating tumor cells in neoadjuvant treated breast cancer patients. Hum Immunol doi: 10.1016/j.humimm.2016.01.002.
  • Kasimir-Bauer, S., Bittner, A.K., König, L., Reiter, K., Keller, T., Kimmig, R., Hoffmann, O. (2016): Does           primary neoadjuvant systemic therapy eradicate minimal residual disease? Analysis of disseminated and circulating tumor cells before and after therapy. Breast Cancer Res 2016 18(1), 20.
  • Hoffmann, O., Stamatis, G.A., Bittner, A.K., Arnold, G., Schnabel, R., Krüger, K., Kimmig, R., Heubner, M. (2016): B3-lesions of the breast and cancer risk - an analysis of mammography screening patients. Mol Clin Oncol 4(5), 705-708.
  • Rosendahl, P., Hippler, J., Schmitz, O.J., Hoffmann, O., Rusch, P. (2016): Cyclic volatile methylsiloxanes in human blood as markers for ruptured silicone gel-filled breast implants. Anal Bioanal Chem 408(12), 3309-3317.
  • Kasimir-Bauer, S., Reiter, K., Aktas, B., Bittner, A.K., Weber, S., Keller,, T. Kimmig, R., Hoffmann, O. (2016): Different prognostic value of circulating and disseminated tumor cells in primary breast cancer. Influence of bisphosphonate intake? Sci Rep in press.